Krönung durch Midsommar-Kranz
Natürlich fragst du dich, was man in Schweden sonst noch so treibt, wenn man sich nicht gerade inmitten eines Festivals befindet. Die Antwort: Binde dir einen Midsommar-Kranz aus duftenden Wildblumen und wirf deine Alltagssorgen in den nächsten See! Bei den Folk-Festivals in Südschweden stolperst du alle paar Meter über ein fröhliches Grüppchen, das Hausschweine tanzen lässt oder Elche mit Blumenschmuck verziert (na gut, vielleicht nur in deiner Fantasie). Aber was definitiv stimmt: Die Menschen singen mit derselben Leidenschaft, mit der sie ihre Blumengebinde flechten, und jeder Fremde ist rasch ein potenzieller Tanzpartner.
Fiddle-Wahnsinn im Land der tausend Seen
Kaum hast du dich an die Geige gewöhnt, tritt dir ein Akkordeon-Spieler entgegen und verneigt sich mit breitem Grinsen. Er lädt dich ein, Teil seiner musikalischen Darbietung zu werden. Du, der du glaubtest, Musik nur unter der Dusche performen zu können, wirst plötzlich mitgerissen. Einmal eingetaucht, lässt dich der Klang dieser Instrumente nicht mehr los. Dann kommen noch Hunderte anderer Musikbegeisterter hinzu, und ehe du es registrierst, stehst du in einem Kreis singender Menschen, die sich so sehr freuen, als hätten sie gerade die Welt gerettet. Kein Wunder, dass dieses Land so viel Wert auf Gemeinschaft legt.
Die Verwirrung namens „Små grodorna“
Schwedische Traditionen sorgen regelmäßig für herrliche Verwirrung. Plötzlich siehst du Dutzende Erwachsener, die in Froschpose über eine Wiese hüpfen und dabei „Små grodorna“ singen. Falls du dich fragst, was das Ganze soll: Niemand wird es dir schlüssig erklären können. Das ist schlicht ein Brauch, und in der beschwingten Volksfest-Atmosphäre ergibt alles irgendwie Sinn. Immerhin sind Folk-Festivals in Südschweden dazu da, die eigentümlichen Bräuche Skandinaviens mit Musik, Tanz und etwas schrulligem Humor zu zelebrieren. Wenn du möchtest, kannst du natürlich auch mitspringen – die Froschpose ist schnell gelernt, und dein Gewissen kommt danach nie wieder an denselben Punkt zurück.
Lagerfeuer, Sirenenklang und geheimnisvolle Geschichten
Des Nachts, wenn die Sterne über dir funkeln und die Sonne sich kaum traut unterzugehen, versammelt sich eine bunte Schar um prasselnde Lagerfeuer. Du hörst Pfeifen- und Flötentöne, die sich mit dem Knistern des Holzes vermischen. Oft erzählt dir jemand von sagenhaften Trollen, die in den nahegelegenen Wäldern hausen, oder von Wassernymphen, die unvorsichtigen Wanderern Streiche spielen. In solchen Momenten fühlst du den Zauber dieses Landes am deutlichsten. Zwischen Sagenfiguren und schmachtenden Geigen wirken die Sorgen der Großstadt unwichtig, während das Lächeln der Menschen um dich herum immer breiter wird.
Genuss für den Magen und Tanz für die Seele
Du wunderst dich bestimmt, ob es bei so viel Musik überhaupt etwas zu essen gibt, das nicht nur aus rosigen Träumen besteht. Keine Sorge: Zwischen den Ständen voller Handwerkskunst findest du genauso viele Essensbuden. Probiere geräucherten Lachs, rentiergespickten Hotdogs (ja, wirklich!) oder Kanelbullar so groß wie dein Kopf. Wenn du kein Fleisch isst, gibt es garantiert frische Pilze oder wild-süße Beeren. Damit kannst du deine Energiereserven auffüllen, bevor dich die nächste Polka-Band auf den Tanzboden zerrt. Und du wirst zerrt, glaub es mir!
Der Weg zum Klangparadies
Vielleicht fragst du dich, wie du all diese Folk-Festivals in Südschweden überhaupt findest. Ein guter Trick ist, den unverwechselbaren Klang ratternder Geigen zu orten, der wie ein sanfter Lockruf in den Nachthimmel steigt. Alternativ planst du deine Route über einschlägige Festival-Listen, deren Existenz dein Handy bestimmt nach fünf Minuten Schweden-Recherche ausspuckt. Auf dem Weg dorthin wirst du allerhand Skurriles entdecken: unbezahlbare Ausblicke auf Seen, deren Wasser glitzert wie Diamanten, ausrangierte Saunafässer, die zu Mini-Hostels umgebaut wurden, und Kühe, die vermeintlich im Takt mit den Geigen wippen. Ob das letzteres nur Einbildung ist? Wer weiß!
Tanzen bis die Sonne müde wird
Eines ist sicher: Deinen Schlafrhythmus kannst du in die Tonne treten. Ist der Abend erst angebrochen, ist in Südschweden gefühlt die halbe Nacht Tag. Die summenden Harmonien und trällernden Stimmen lassen dich nicht los. Du wirst an Morgen denken, wenn dein Körper schlappmacht – oder auch nicht. Und selbst dann, im frühen Dämmerlicht, pulsiert ein Hauch Musik in dir nach. Du hast dich längst in die magische Welt der schwedischen Folklore begeben, und du willst auf gar keinen Fall zurück in die Normalität.
Ein Rückflug mit einem Herzen voller Takte
Sobald du dann deine Heimreise antrittst, bleiben dir nicht nur hübsche Fotos und halb zerknautschte Andenken. Du nimmst auch eine gehörige Portion schwedische Lebensfreude mit. Die Erinnerung an diese Folk-Festivals in Südschweden wird dir wie eine Dauermelodie im Ohr klingen, egal wo du dich danach herumtreibst. Vielleicht ertappst du dich sogar dabei, wie du in der Bahn summend ein paar Folk-Takte anstimmst – und müde Mitreisende neugierig werden. Genau das ist das schöne Erbe, das dir dieser Trip hinterlässt: das Lächeln im Gesicht, sobald ein Fetzen Musik erklingt.
Fassen wir zusammen: Wenn du dich je gefragt hast, ob Schweden nur aus Zimtschnecken, Köttbullar und hübschen Elchen besteht, wirst du rasch eines Besseren belehrt. Die Folk-Festivals in Südschweden sorgen dafür, dass dir die Energie, die Herzlichkeit und das hüpfende Herz dieses Landes regelrecht unter die Haut gehen. Es ist eine Welt, in der Tradition keinen Stillstand bedeutet, sondern ein Sprungbrett für ausgelassenen Spaß ist. Also, pack deine Tanzschuhe ein (oder deine Gummistiefel, wenn das Wetter doch mal umschlägt) und mach dich bereit für ein musikalisches Donnerwetter der Extraklasse. Hier wartet dein nächstes Abenteuer, bereit, dich mit offenen Armen und noch offeneren Ohren zu empfangen!