urlaub-schweden.eu Stories Dein groteskes Abenteuer bei der Vogelbeobachtung in Südschweden

Dein groteskes Abenteuer bei der Vogelbeobachtung in Südschweden

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Fliegende Verschwörungen am Himmel
Du reibst dir die Augen und fragst dich zum zehnten Mal, was dich eigentlich geritten hat, mitten in der Morgendämmerung aufzustehen. Noch ehe du richtig wach bist, stolperst du durch das sumpfige Ufergebiet einer südschwedischen Seenlandschaft. In deiner linken Hand balancierst du ein überdimensioniertes Fernglas, das dir fast die Schulter ausrenkt. Die rechte Hand klammert sich an dein klappriges Notizheft, in das du jeden krächzenden Piepser eintragen willst. Schließlich hast du dir vorgenommen, dich der Vogelbeobachtung in Südschweden mit der Inbrunst eines besessenen Ornithologen zu widmen. Dein Bekannter Sven – der mit dem unfehlbaren Vogelbuch aus dem letzten Jahrhundert – hat dir versichert: „In Südschweden wimmelt es nur so vor seltenen Arten, du wirst staunen!“
Unglücklicherweise entdeckst du gerade statt majestätischer Flügelwesen nichts als nebelverhangene Bäume und eine Horde Mücken, die dir den ersten Schluck Kaffee aus der Thermoskanne vermiesen. Irgendwo ganz weit oben, so vermutest du, könnte sich allerdings ein Rotmilan tummeln. Vielleicht. Oder du hast einfach Staub in der Linse.

Ein Nest voller Durcheinander
Nach gut einer halben Stunde schleppst du dich zu einem Aussichtspunkt, der in den Reiseführern als „unübertroffen malerisch“ beschrieben wird. Dort findest du: eine schiefe Holzbank, die gefährlich knarrt, ein mürrisches Eichhörnchen, das dich anstarrt, als wolltest du seine Nüsse klauen, und vor allem – keine Vögel. Jedenfalls keine, die du sofort erkennen könntest. Du gehst dennoch in Habtacht-Stellung, setzt das monströse Fernglas an die Nase und siehst … nichts. Zumindest nichts, was eindeutig Federn hätte.
In deiner Verzweiflung fängst du an, irgendwelche tintenblaue Flecken am Horizont für seltene Kampfläufer zu halten. Da taucht plötzlich ein Segelflugzeug auf, das aber immerhin drei Sekunden lang dein Herz hüpfen lässt, bevor du begreifst, dass es kein wandernder Vogel der Gattung „Flugobjektus mysteriösus“ ist. Und während du dich selbst auslachst, wirft dir das Eichhörnchen einen finsteren Blick zu, als hätte es gerade eine Rezension deiner Vogelkenntnisse verfasst: „Mangelhaft minus, setzen!“

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